Bogenschießmaschinen sind ein fantastisches Werkzeug um Tuning und Auswertungen oder Pfeilflug zu testen. Es sind ja schon mehrere Maschinen im Handel erhältlich : wie der Hooter Shooter und der Kwik- Shooter in der Lage sind Pfeile auf 20 Meter durch das gleiche Loch zu schießen. Leider kosten diese Geräte bis zu 2000 Euro,so das sie eher für professionelle Bogenhändler oder für größere Vereine geeignet sind.Ein Blick auf die Fotos dieser Geräte und auf einige YouTube- Video-Aufnahmen von selbstgebauten Maschinen motivierte mich, meine eigene Schießmaschine zu bauen. Mein Ziel war es, einen effektiven Shooter so günstig als möglich zu bauen. Meine Maschine sollte Pfeile sowie die Gewerbemaschinen schießen können, sie sollte außerdem auch für Traditionelle Bögen und nicht nur für Compundbögen geeignet sein.

 

Im diesen Beitrag will ich euch meine Erfahrungen und einige Details zu meinen Design, Material , Konstruktion und Leistung meiner vierten und wahrscheinlich letzten Schießmaschine mitteilen.

Ich überlegte mir die für mich wichtigsten Voraussetzungen :

Leichte Transportierbarkeit, gute Schusswiederhohlgenauigkeit, verschiedenste verstell Möglichkeiten wie ein seitliches kippen der Vorrichtung um auch Langbögen zu testen eine Grundplatte um auch andere Hilfsmitte wie eine Waage zu adaptieren und die Bogenaufnahme  sollte so gestaltet sein das man nahezu jeden Bogen testen kann.
Wie spanne ich den Bogen am besten mit wenig Kraftaufwand.

Leichte Transportierbarkeit:

 Das Grundchassis habe ich bis zur dritten Maschine jedes mal überarbeitet bis ich mit meiner Konstruktion zufrieden war.
Die letzte Variante besteht aus einem Stück Stahlkonstruktion und verhindert so ein verwinden der Maschine. Diese  konstruktionsweise hat kaum eine Auswirkung auf das Gewicht, machte aber meinen Shooter um einiges stabiler und im Abschuss ruhiger und ließ sich nachher sogar leichter transportieren.

 Hohe Schusswiederhohlgenauigkeit:

 Für mich als gelernter Maschinenschlosser war klar das man eine hohe Schusswiederhohlgenauigkeit nur durch Verwendung hochwertiger Maschinenbau Komponenten erreichen kann, wie zb. einer stabilen Linearführungen mit Führungswagen, Kugelumlaufspindel um das spannen zu erleichtern und die verschiedenste Auszugspunkte genau anzufahren.
An den unteren Enden der Beine wurden noch Befestigungswinkel montiert um die Maschine mit Heringen fest am Boden zu verankern.
Um Standfestigkeit zu prüfen kam mir die Idee einen lichtstarken Laserpointer zu installieren. Der Lichtpunkt blieb auch nach etlichen Schüssen immer noch auf der gleichen Position der Zielscheibe.

 Verstell Möglichkeiten :

 Für mich als Langbogenbauer ist es ein muss die Bögen in auch in Schräglage abfeuern zu können, also musste mein Shooter schon ein wenig mehr können als die im Internet gesehenen Brüder.
Ein Aluminium Stangenprofil 40x40 war die Lösung für dieses Problem, die Bohrung an der Stirnseite
ermöglichte mir das schwenken relativ einfach um zusetzten ein weiter Vorteil dieser Profile man kann rundum in den Nuten die anderen Komponenten wie Linearführung, Lineal zur Auszugskontrolle und Bogenhalterung befestigen.
Noch ein erwähnenswert Vorteil bei diesem Profil man kann auch noch nachträglich die Gleitmuttern
in das Profil einschieben ohne die ganze Konstruktion zerlegen zu müssen.

Meine Entscheidung die Beine aus Alu zu bauen viel daher auch zugunsten dieser Profile.
Das Problem der Höhenverstellbarkeit war somit gelöst und die Maschine dem Gelände anzupassen ist ein Kinderspiel.
Das Zangenrelais sollte natürlich auch vertikal  über ein Langloch verstellbar sein, die zweite Maschine ergänzte ich um eine Horizontale Verstellung.
Erst beim vierten Update der Grundplatte machte ich mir über ein Schnellwechselsystem Gedanken
die sich aber aus heutiger Sicht gelohnt haben.
Relais, Bogenwaage und Weg-Kraftsensor  können so relativ schnell gewechselt werden.

 Bogenaufnahme:

 Die Bogenaufnahme wurde geändert. Sie besteht nicht mehr aus 4 Rollen, sondern wurde durch einen festen Backen aus Polyamid und einer beweglichen Richtrolle ersetzt. Diese Neuerung hält den Bogen sicher in Position.
Die innovativste Neuerung stellt die Halterung durch einen hydraulischen Dämpfer dar, der anstatt zweier Fangrollen installiert wurde. Der Dämpfer hat den Vorteil das der Bogen nach vorne springen kann und wieder sanft in seine Ausgansposition zurückgezogen wird.

 Spannen des Bogens:

Schon bei meiner ersten Schiessmaschine war mir klar dass für mich als Maschinenbauer auf keinen Fall eine Seilkurbelwinde zum Spannen in Frage kommt. Aus folgenden Gründen entschied ich mich für eine Kugelumlaufspindel, da sie sehr leichtgängig sind, Spindelsteigungen mit 20mm/Umdrehung ermöglicht ein schnelles Spannen ( ca. 36 Umdrehungen auf 28 Zoll), rückstellen muss nicht über Kurbel erfolgen sondern kann auch von Hand in die Ausgansposition zurück geschoben werden. Die Spindel wird mit einer händisch über eine abnehmbare Handkurbel betätigt, die Handkurbel kann auch durch einen Akkuschrauber ersetzt werden und somit ist auch ein elektrisches Spannen des Bogens möglich. Beim vierten Sniper ist es auch möglich den Spindelantrieb aus zu koppeln und der Bogen kann allein durch den Schiebeschlitten sehr schnell gespannt werden, besonders interessant um Primbögen zu testen oder schnell einige Pfeile einzuschießen.